Der Fussgängerverein Zürich prüft die im Amtsblatt der Stadt Zürich publizierten Strassenprojekte und Verkehrsanordnungen und reicht gegebenenfalls Einwendungen bzw. Einsprachen dazu ein. 2022 hat dies folgende Vorhaben betroffen:

Einsprache gegen die permanenten Vorschriften Kreis 11 Rässlerweg vom 15. September 2022

Der weniger als 2 m breite Rässlerweg verbindet als Fussverbindung die Friedheimstrasse, Gorwiden, Schuppis- und Berninastrasse. Gemäss Verfügung des Sicherheitsdepartementes sollte er neu für Fahrräder geöffnet werden (Fussweg, Fahrräder gestattet). Nach Information durch einen Anwohner formulierte der Fussgängerverein eine Einsprache gegen die Öffnung für Velos: der Weg sei viel zu schmal dafür. Zudem sei er im Richtplan nicht als Veloverbindung eingetragen.

In der Folge gab das Sicherheitsdepartement unserem Begehren statt und änderte die Verfügung dahingehend, dass der Rässlerweg als reiner Fussweg bezeichnet wird.

Link zur Einsprache (folgt)

Einwendungen zum Strassenprojekt Heimplatz vom 5. Dezember 2022

Der Heimplatz soll umgestaltet und saniert werden. Er hat sowohl für den Fussverkehr wie auch für den öffentlichen Verkehr, den Velo- und den Autoverkehr grosse Bedeutung. Das Projekt sieht die Verlegung der Tramhaltestelle vor dem Schauspielhaus in die Rämistrasse hinauf, breitere Traminseln sowie durchgehende Velospuren vor. Insgesamt bringt das Projekt gegenüber der aktuellen Situation Verbesserungen für den Fussverkehr.

Einzelne Punkte sind aber anzupassen bzw. zu überprüfen:

  • Infolge der aus dem Platz weit nach oben verschobenen Haltestelle der Linien 5 und 9 verschlechtern sich die Umsteigebeziehungen. Die Haltestelle ist weiter unten anzuordnen. Zudem wirft die Veloführung im Bereich der Haltestelle Richtung Bellevue Fragen auf.
  • Trottoirs und Schutzinseln sind teilweise zu schmal. An der Ecke Rämi-/Hottingerstrasse beim neuen Kunsthaus zum Beispiel soll das Trottoir deutlich schmäler als heute werden. Die städtischen Standards für Trottoirbreiten sind einzuhalten!
  • Für den ganzen Platzbereich soll eine Tempo 30-Zone eingerichtet werden. Dies entspricht dem Eintrag ‘Fussgängerbereich’ im kommunalen Verkehrsrichtplan.

Das Strassenprojekt wird jetzt aufgrund der Einwendungen durch das Tiefbauamt der Stadt überprüft und dann in angepasster Form samt dem Bericht der nicht berücksichtigten Einwendungen erneut aufgelegt. Dagegen können dann Einsprachen formuliert.

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Einwendungen betreffend Hitzeminderung in den Strassenprojekten Heimplatz, Alfred Escherstrasse und Löwenstrasse vom Dezember 2022 (genaues Datum?)

Die zunehmende Überhitzung in den Städten macht gerade auch dem Fussverkehr zu schaffen: Ohne Klimaanlage oder Fahrtwind unterwegs sind für zu Fuss Gehende Schatten oder entsiegelte Aufenthaltsbereiche besonders wichtig. Das heisst grossvolumige Bäume und minimierte Versiegelung der Strassenräume sind zentrale Qualitätskriterien bei der Beurteilung von Strassenprojekten.

Was heute geplant und gebaut wird, hat anschliessend Bestand für Jahrzehnte: sind die Baumgruben minimiert, gilt dies auch für den darin eingezwängten Baum und dessen Schattenpotenzial. Deshalb sind alle aktuellen Bauprojekte hinsichtlich ihres Beitrags an die Hitzeminderung zu überprüfen: Lässt sich der Versiegelungsgrad nicht weiter reduzieren? Sind grossvolumige Bäume möglich? Lässt sich deren Anzahl nicht vergrössern? Zur Veranschaulichung des Potenzials grossvolumiger Bäume zur Hitzeminderung führt der Fussgängerverein die (stark befahrene) Alfred Escherstrasse im Abschnitt General Willestrasse – Bleicherweg mit ihrer mittigen Platanenallee sowie die Stampfenbachstrasse zwischen Central und Stampfenbachplatz an: bei beiden Abschnitten füllen die Baumkronen den Luftraum zwischen den Häuserzeilen nahezu auf, die Beschattung ist maximal.

Vor diesem Hintergrund hat der Fussgängerverein neben allgemeinen Anträgen die  drei Strassenprojekte Heimplatz, Alfred Escherstrasse (Abschnitt General Willestrasse – Mythenquai) und Löwenstrasse kritisch begutachtet und konkret begründete Anträge zur stärkeren Hitzeminderung formuliert.

Die Strassenprojekte werden jetzt aufgrund der Einwendungen durch das Tiefbauamt der Stadt überprüft und dann in angepasster Form samt dem Bericht der nicht berücksichtigten Einwendungen erneut aufgelegt. Dagegen können dann Einsprachen formuliert werden.

Link zur Einwendung (folgt)